Geschichte

    Die Streusiedlung Kleinmürbisch war früher stark landwirtschaftlich geprägt - vorherrschend war eine kleinbäuerliche Struktur. In den letzten Jahrzehnten sind allerdings die Landwirtschaften fast vollständig verschwunden. Neben zwei Vollerwerbsbetrieben gibt es noch einige wenige, die im Nebenerwerb Landwirtschaft betreiben bzw. Edelbrände und Imkereiprodukte herstellen. Wirtschaftsbetriebe - und somit Arbeitsplätze - gibt es im Ort leider nur wenige. 


    Folgende Gewerbe bzw. Betriebe sind in Kleinmürbisch (Quelle: Wirtschaftskammer Österreich) gemeldet bzw. von Kleinmürbischerinnen/Kleinmürbischern geführt/betrieben (Stand April 2009, alphabetisch sortiert):
     

     
    DANTINGER GERHARD
    Energiekostenberatung / Entwürfe zur Gestaltung von Industriebetrieben
    7540 Kleinmürbisch 30
     

     
    DRAGOSITS YVONNE
    Fußfplegerin, Kosmetikerin (in Güssing, Hauptplatz 4/5)
    7540 Kleinmürbisch 61
     

     
    DRAGOSITS SILVIA - SEELEN SERVICE CENTER
    Energetik
    7540 Kleinmürbisch 61 
     

     
    FUNG WAI YU JUNE (Fam. Weihs)
    Gasthaus/Gastronomie (in Jennersdorf, Hauptplatz 11)
    7540 Kleinmürbisch 13
    Web: www.heurigenrestaurant-weihs.at
     

     

    HAMERL GÜNTER
    Baustoffhandel, Pflasterer
    7540 Kleinmürbisch 88

     

     
    KRANCZ SABINE
    Freies Gewerbe (Direktvertrieb)
    7540 Kleinmürbisch 103
     

     
     
    KURTA JOHANN
    Versicherungsmakler
    7540 Kleinmürbisch 60


     
    MARTH JOSEF
    Gasthaus, Gemischtwarenhandel, Verbundene Trafik
    7540 Kleinmürbisch 48
    Gasthaus zum Glockenwirt Josef Marth

     
    SCHABERL EWALD ING.
    Technisches Büro für Elektrotechnik
    7540 Kleinmürbisch 20


     
    SICHER SONJA
    Marktfahrer
    7540 Kleinmürbisch 12
     

     

    WEINHOFER CHRISTIAN ING.
    Elektro- und Wassertechnik
    7540 Kleinmürbisch 89

     
      
      


    Die im Ort verbliebenen Vollerwerbslandwirte (Stand April 2009) sind:
     

     
    MARX KARL
    7540 Kleinmürbisch 6
     

     
    STROBL WOLFGANG
    Landwirtschaftsmeister
    7540 Kleinmürbisch 62 
    Landwirtschaftsmeister Wolfgang Strobl

    Aus heutiger Sicht äußerst interessant ist die Siedlungsgeschichte unseres kleinen Dorfes. Erste umfangreichere Aufzeichnungen darüber stammen aus einem Urbar von 1635. Danach gab es in Kleinmürbisch 15 aufrechte Bauern (wovon 2 Bauern eine ganze Session und 13 je eine halbe Session besaßen; 3 ganze Sessionen und 2 halbe Sessionen lagen öde). Unter den Namen der aufrechten und verödeten Bauernstellen finden sich 4 deutsche, 3 ungarische und 11 kroatische Namen. Scheinbar war die Bevölkerung zu dieser Zeit überwiegend kroatisch, weshalb man die Gemeinde der kroatischen Pfarre St. Nikolaus anschloss.
     
    1648 gab es im Ort insgesamt 26 Häuser, die von 23 Bauern mit je einer halben Session und 3 Söllnern bewohnt wurden. 1717 (laut einem Urbar vom Burcharchiv Güssing) gab es im Ort 23 Bauern mit je einer halben Session und 3 Söllner (mit Namen Ecker, Lang und Wolf). Interessant ist, dass 1717 die deutschen Namen bereits stark überwiegend sind.  Laut Urbar von 1767 gab es 17 Bauern mit je einer Viertel Session und 9 Söllner. Um 1804 zählte Kleinmürbisch 214 Einwohner in 46 Häusern.  Die höchste Bevölkerungszahl für den Ort wurde 1890 mit 397 Einwohnern (in 59 Häusern) gezählt.  1910 wohnten 359 Personen (334 Deutsche, 2 Ungarn und 23 Zigeuner) im Ort in insgesamt 62 Häusern (davon 20 aus Stein/Ziegel, 26 aus Lehm und 16 aus Holz). Bis 1951 nahm die Bevölkerung auf 275 Personen (alles Deutsche) ab. Von 1951 bis 2001 hat sich die Bevölkerungszahl in Kleinmürbisch ziemlich konstant gehalten (2001 wurden 260 Personen gezählt).

    Speziell im Vergleich mit den direkt angrenzenden Nachbarortschaften Großmürbisch, Inzenhof und Tschanigraben zeigt sich, dass in Kleinmürbisch der Bevölkerungsanteil in den letzten 50 Jahren ziemlich gleichbleibend war, während alle umliegenden Ortschaften teilweise einen massiven Bevölkerungsschwund zu verzeichnen haben. So hat die Bevölkerung von 1951 bis zur Volkszählung 2001 in Inzenhof um 276, in Großmürbisch um 234 Personen und in Tschanigraben um 81 Personen abgenommen, während in Kleinmürbisch die Personenanzahl im gleichen Zeitraum lediglich um 15 abgenommen hat. In den nachfolgenden Grafiken ist die Bevölkerungsentwicklung von 1869 bis 2001 grafisch dargestellt.

    Bev.entwicklung

    Bev.veränderung

    Kleinmürbisch war bis 1970 eine selbständige Gemeinde, ehe unser Heimatort nach der damligen Gemeindereform als Ortsteil der Großgemeinde Neustift bei Güssing eingegliedert wurde. Aufgrund eines Entscheides des Verfassungsgerichtshofs erlangte Kleinmürbisch per 1.6.1991 wieder die Selbständigkeit. Anfangs noch unter Verwaltung des Güssinger Bezirkshauptmanns HR Dr. Michael Palkovits, wurde 1991 Ferdinand Semler (ÖVP) als Bürgermeister gewählt. Für die Gemeindeverwaltung wurde ein Gemeindeverband - bestehend aus den ehemaligen Ortsteilen der Großgemeinde Neustift b. G. - gebildet. Amtmann war seit dieser Zeit Mag. Willibald Klucsarits (bis ins Jahr 2018).

     

    2002 wurde Martin Frühwirth (SPÖ) Bürgermeister der Gemeinde Kleinmürbisch, Vizebürgermeister wurde Reinhard Strobl (ÖVP). Der Gemeindevorstand wurde durch Anton Horvath (ÖVP) komplettiert. Der Gemeinderat (11 Mitglieder) bestand aus 5 Vertretern der ÖVP, 5 Vertretern der SPÖ und 1 FPÖ-Vertreter.

    Bei der Wahl im Jahr 2007 wurde Martin Frühwirth (SPÖ) als Bürgermeister bestätigt und Reinhard Strobl (ÖVP) erneut zum Vizebürgermeister gewählt. Drittes Mitglied im Gemeindevorstand wurde Dietmar Dragosits (SPÖ). Der Gemeinderat setzte sich aus 9 Mitgliedern zusammen, wovon die SPÖ 5 und die ÖVP 4 stellte. Ende 2009 legte Reinhard Strobl sein Amt zurück - sein Nachfolger als Vizebürgermeister wurde Ing. Ewald Schaberl (ÖVP).

    Bei den Wahlen im Jahr 2012 kam es zu keinen Änderungen an der Spitze der Gemeinde (Martin Frühwirth (SPÖ) blieb Bürgermeister und Ing. Ewald Schaberl (ÖVP) Vizebürgermeister) - und auch die Zusammensetzung des Gemeinderates blieb unverändert bei 5 Vertretern der SPÖ und 4 Vertretern der ÖVP.

    Die Gemeinderatswahlen 2017 brachten ein äußerst knappes Ergebnis. Martin Frühwirth (SPÖ) blieb Bürgermeister, neuer Vizebürgermeister wurde Wolfgang Wolf (ÖVP). Andreas Frühwirth (SPÖ) wurde weiteres Gemeindevorstandsmitglied. Der Gemeinderat bestehend aus 9 Mitgliedern setzte sich aufgrund der Wahl aus 4 Mandaten der SPÖ, 4 Mandaten der ÖVP und 1 Mandat der FPÖ zusammen.

    Bei den Gemeinderatswahlen 2022 wurde Wolfgang Wolf von der ÖVP-nahen Liste Wolf Kleinmürbisch zum neuen Bürgermeister gewählt. Neuer Vizebürgermeister wurde Andreas Frühwirth (SPÖ). Der wiederum auf 11 Mitglieder vergrößerte Gemeinderat setzt sich 6 Vertretern der Liste Wolf Kleinmürbisch und 5 Vertretern der SPÖ zusammen.

     

    In der Gemeindestube sorgten bis 2018 VB Barbara Dragosits und OA Mag. Willibald Klucsarits für eine ordentliche Verwaltung. Seit dem Jahr 2018 - nach dem pensionsbedingten Ausscheiden von Willibald Klucsarits - erledigt VB Barbara Dragosits die Tätigkeiten der Gemeindeverwaltung und des Amtmanns.

     


     
     

    Kontakt:

    Gemeindeamt Kleinmürbisch
    7540 Kleinmürbisch 1
    Tel. +43 (3322) 44 377
    Fax: +43 (3322) 44 378
    Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

     

     

    Der Gemeindevorstand - bestehend aus Bgm. Martin Frühwirth, Vize-Bgm. Reinhard Strobl und Vorstandsmitglied Anton Horvath - mit BH HR Dr. Michael Palkovics nach der Wahl 2002

    BH HR Dr. Karl Prath mit Bürgermeister Martin Frühwirth und Vizebgm. Reinhard Strobl nach der Wahl 2007 - dahinter die Gemeinderäte Ing. Ewald Schaberl und Anton Jost

    Der Gemeinderat der Periode 2007 bis 2012 (5 SPÖ : 4 ÖVP)

    Bürgermeister Wolfgang Wolf mit Bezirkshauptfrau Nicole Wild im Okt. 2022

    Die Gemeinde, die einst zur Güssinger Herrschaft gehörte, scheint im
    Mittelalter mit Großmürbisch vereint gewesen zu sein, da die Schenkungsbriefe der Könige an die Güssinger Burgherren immer nur von einem "Medves" (Mürbisch) reden. Im Jahre 1599 kommt der Name "Kys-Medves" in einem Steuerausweis vor, nachdem verschiedene Adelige ebendort acht Häuser besaßen.

    Image1609 werden sieben adelige Häuser genannt, für die sieben Gulden Steuer zu zahlen waren. Als die herrschaftlichen Güter zwischen den Brüdern Christoph und Paul Batthy?ny im Jahre 1662 geteilt wurden, erhielt Graf Paul den Fischteich von Kleinmürbisch. Dieser befand sich laut Urbar von 1779 nächst der Gemeinde. Obwohl Fische eingesetzt wurden, trug er jedoch kaum die Auslagen. Auch zwei Fischreservoire für den Winter, die sich allerdings in einem verwahrlosten Zustand befanden, waren vorhanden.

    Ebenso weiß der Volksmund von einer in der Nähe des Hause Nr. 46 befindlichen "kroatischen Mühle" am Kleinmürbischer Bach zu berichten, von der heute jedoch nichts mehr vorhanden ist.

    Im Verlauf der Türkenkriege des 16. und 17. Jahrhunderts war das ungarische Gebiet diesseits der Donau den Güssinger Batthy?nys zum Schutz anvertraut. Die Steuer hatte die Gemeinde bis 1582 nach St. Gotthard zu liefern, danach in das Steueramt Güssing. Bis 1856 gehörte Kleinmürbisch zum Stuhlrichteramt Güssing, danach zum Güssinger Notariat. Ab 1901 war es dem Notariat Güssing-Umgebung zugeteilt.

    Im Jahre 1779 wurden im Ort 210 Einwohner gezählt, 280 im Jahre 1840 und schließlich 310 im Jahre 1928. Hinsichtlich seiner Pfarrzugehörigkeit wird Kleinmürbisch immer als Filiale von St. Nikolaus genannt, das im Jahre 1928 280 Jahre unter der Verwaltung der Güssinger Franziskaner stand.

    ImageAus dem Jahr 1776 ist uns bekannt, das die Gemeinde eine 73 Pfund schwere Glocke anschaffte. Da die Glocke gegen Ende des Ersten Weltkrieges abgeliefert werden musste, wurde später eine neue angeschafft. Das öffentliche Kreuz, das noch heute erhalten ist, wird erstmals 1776 erwähnt. Über das Vorhandensein einer Kirche oder Kapelle gibt es keine Hinweise; die Gläubigen besuchten die Franziskanerkirche in Güssing. Bis 1822 mussten die Toten im Friedhof St. Nikolaus bestattet werden. Auch nach Anlage eines
    eigenen Friedhofes verpflichtete sich die Gemeinde, alle in der kanonischen Visitation bezüglich des St. Nikolaus Schullehrers übernommenen Verbindlichkeiten auch fernerhin zu erfüllen und dem Geistlichen außer der gewöhnlichen Stolgebühr für den Gang und die Mühe einen Beitrag zu zahlen.

    Bis zum Jahre 1824 mussten die Kinder von Kleinmürbisch die Pfarrschule in St. Nikolaus besuchen; von 1824 bis 1844 wirkte Johann Csaar in Kleinmürbisch als Ludirektor (Schullehrer) und Notar. Der aus Rotenturm stammende war unter der Bevölkerung sehr beliebt und starb 1844 im Alter von 56 Jahren. Obwohl von der Gemeinde ein eigener Lehrer unterhalten wurde, musste sie zur Erhaltung des Schulgebäudes in St. Nikolaus beitragen.Image
    Zwischen 1844 und 1852 war Viktor Semler als Lehrer und Notar tätig, der von 1861 bis 1865 auch als Richter erwähnt wird. 1856 besuchten 18 Knaben und 12 Mädchen die Schule. Der Unterricht wurde in deutscher Sprache abgehalten. Da das Schulgebäude wegen seines schlechten Bauzustandes dem Einsturz nahe war, beschloss im Jahr 1855 eine Kommission den Neubau des Schulhauses. Zum Oberschulaufseher wurde im Jahre 1855 vom k. k. Statthalterei-Rat und Komitats-Vorstand in Steinamanger Peter Sommer ernannt. Ihm fiel beim Bau des neuen Schulhauses die größte Verantwortung zu. 1885 zählte man 45 schulpflichtige Kinder.
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    Wie in allen anderen Gemeinden gingen die beiden Weltkriege auch an Kleinmürbisch nicht spurlos vorbei. Im Zweiten Weltkrieg zogen die Kampftruppen durch den Ort; die Bevölkerung hatte drei Gefallene zu beklagen. Nach Kriegsende begann man mit dem Wiederaufbau.

    In den Jahren 1949/1950 erfolge der Bau der Filialkirche; das Feuerwehrhaus wurde am 16. Mai 1950 eingeweiht. Die Elektrifizierung des Ortes erfolge 1951. Die Kirche war unter Bgm. Johann Ecker "Wagner" Eigentum der Gemeinde, da sich das Rüsthaus im selben Gebäude befand. Die Volksschule wiederum befand sich im Besitz der Kirche. 1987/1988 wurde die Besitzverhältnisse im Tauschwege geändert. 1974 wurde die einklassige Volksschule aufgelassen; die Kinder besuchen seither die Volksschule Großmürbisch.
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    Auf dem Platz der ehemaligen Schule wurde ein Feuerwehr- und Gemeindehaus errichtet, dessen feierliche Einweihung 1990 stattfand. Seit 1991 ist Kleinmürbisch wieder eine selbständige Gemeinde (nachdem sie von 1970 bis 1990 zur Großgemeinde Neustift bei Güssing gehörte). Mit dem Neubau des Gemeinde- und Feuerwehrhauses wurde einerseits ein Gemeindezentrum, andererseits eine zeitgemäße Unterkunft für die Freiwillige Feuerwehr und deren Geräte geschaffen. Die Verwaltung von Kleinmürbisch fand bis 1997 im Gemeindeverband in Güssing statt. Seit Jänner 1997 wird das eigene Gemeindehaus für diese Aufgaben genutzt. Im Jahr 2005 wurde das Gemeinde- und Feuerwehrhaus um einen Zubau zur Einstellung von kommunalen Fahrzeugen und für Lagerungszwecke erweitert.

    Für die weitgehend ländlich strukturierte Gemeinde war ursprünglich der Güterwegeausbau vordringlich, damit der Landwirtschaft entsprechende Bewirtschaftungsmöglichkeiten geboten wurden.

    Im letzten Jahrzehnt wurde die Ortskanalisation errichtet und zugleich die Wasserversorgung neu errichtet. Diese Bautätigkeiten hatten zur Folge, dass auch die Güterwege saniert werden mussten.

    Heute ist die kleine Gemeinde Kleinmürbisch im Güssinger Hügelland eine Streusiedlung inmitten herrlicher Naturlandschaft. Während viele Gemeinden im südlichen Burgenland mit der Abwanderung kämpfen, haben sich in Kleinmürbisch im letzten Jahrzehnt viele junge Familien ihr Eigenheim gebaut und dazu beigetragen, dass dem Bevölkerungsschwund Einhalt geboten werden konnte. Laut Volkszählung 2001 zählt Kleinmürbisch 260 Einwohner.

    Viel Spaß mit der Homepage wünschen Obmann Wolfgang Wolf und Schriftführer Reinhard Strobl

    Wolfgang Wolf   Reinhard Strobl

    Kommende Termine

    Samstag, 7. Dezember 2024
    Der Nikolaus kommt